Sporttherapie im tagesklinischen SettingWie effektiv ist Sport in der teilstationären Behandlung von seelischen Störungen?
Projektbeschreibung
Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, ob körperliche Aktivität im Rahmen einer tagesklinischen Behandlung einen besonderen Einfluss auf den Genesungsprozess depressiv erkrankter Patienten haben kann. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Reduktion der depressiven Symptomatik und einer Verbesserung des Körpererlebens sowie des Selbstwertgefühls. Ferner wird angestrebt, eine günstige kardiovaskuläre Prognose zu stabilisieren, beziehungsweise herbeizuführen. Darüber hinaus steht der edukative Aspekt im Vordergrund, sodass die Patienten für eine eigenständige Fortführung eines gesundheitsfördernden Bewegungsprogramms qualifiziert werden und damit eigene Handlungskompetenzen für den Therapieprozess im Anschluss an den tagesklinischen Aufenthalt gewinnen.
In der Sportmedizin ist die Fahrradergometrie im Sitzen (Stufentest) eine weit verbreitete Methode, um die aerobe Leistungsfähigkeit zu ermitteln. Aufgrund der relativ geringen Ausdauerleistung unserer Patienten zu Beginn der Behandlung, führen wir einen submaximalen fahrradergometrischen Test (den sog. „PWC-150 Test“) durch. Der englische Begriff für die körperliche Leistungsfähigkeit lautet: Physical Working Capacity (kurz: PWC), die wir mit diesem Test zu Beginn und am Ende eines tagesklinischen Aufenthaltes ermitteln wollen. Im Rahmen dieser teilstationären Behandlung, können sich die Patienten verschiedene sport- und bewegungstherapeutische Angebote aus einer Liste auswählen bzw. sind einige davon bereits im jeweiligen Therapieplan enthalten (wie z.B. Fitness, WS-Gymnastik, Nordic-Walking und verschiedene Spielsportarten wie Tischtennis oder Fußball). Eine Trainingshäufigkeit von mind. 3 Einheiten pro Woche, davon 1-mal im moderaten Ausdauerbereich (z.B. Ergometer-Training auf dem Rad, Stepper, Laufband oder Rudergerät) wird vorgegeben. Die Patienten führen über die gesamte Interventionsdauer ein eigenes Trainingstagebuch, sodass man einen Überblick über alle Einheiten erhält und Aussagen über die tatsächliche Trainingshäufigkeit- bzw. Inhalte getroffen werden können.
Für potentielle Veränderungen der depressiven Symptomatik benutzen wir ein psychologisches Testverfahren, bestehend aus 21 Einzelfragen (BDI-II – „Beck-Depressions- Inventar“), das die Schwere der depressiven Symptome erfasst. Im „Prä-/ Postvergleich“ werden dann alle erhobenen Parameter statistisch ausgewertet.
Förderung durch die Wahren-Dorff-Freunde mit insgesamt 31.000 €
Projektzeitraum
01/2018 – 12/2022
Projekt-Ansprechpartner
Dr. Marcel Wendt
dr.wendt–at–wahrendorff.de
Bisherige Veröffentlichungen zu diesem Projekt
Poster:
Wendt, M., Penkov, C.A., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2023). Sporttherapie in der Behandlung unipolarer Depressionen im tagesklinischen Setting. Poster auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, Berlin.
Wendt, M., Penkov, C.A., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2023). Auswirkungen einer versorgungsnahen Sport- und Bewegungstherapie auf die aerobe Leistungsfähigkeit depressiv erkrankter Patient:innen in einem teilstationären Behandlungssetting. Poster präsentiert auf dem Sports, Medicine and Health Summit, Hamburg.
Wendt, M., Penkov, C.A., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2022). Sporttherapeutische Interventionen und ihr Einfluss auf die Schwere der Symptomatik unipolarer Depressionen in der psychiatrisch teilstationären Behandlung. E-Poster auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, Berlin.
Wendt, M., Penkov, C., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2022). Der Einfluss von sporttherapeutischen Interventionen auf die aerobe Leistungsfähigkeit in der teilstationären Behandlung depressiver Erkrankungen. Posterbeitrag präsentiert auf dem Nachwuchssymposium des Wissenschaftsrats der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, Tübingen.
Wendt, M., Penkov, C., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2021).Sporttherapie im tagesklinischen Setting: Wirkung auf Depressivität und körperliche Leistungsfähigkeit. E-Poster auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, Berlin.
Wendt, M., Penkov, C., Friedrich, K., Duda, L., Linke, C. & Ziegenbein, M. (2021). Auswirkungen sporttherapeutischer Interventionen im Rahmen der teilstationären Behandlung depressiver Erkrankungen. Poster präsentiert auf dem Sports, Medicine and Health Summit, Hamburg.