Therapiebereich Psychosomatik

In der Psychosomatik schenken wir ihren körperlichen Beschwerden nicht weniger, sondern ihren seelischen Beeinträchtigungen mehr Aufmerksamkeit. Denn beide wirken eng zusammen.

Portrait von Maren Wilhelm

Leitende Ärztin

Maren Wilhelm

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Krankheitsbilder

Körper und Seele sind eine Einheit. Wenn wir psychisch belastet sind, leidet auch unser Körper darunter. Umgekehrt kann eine körperliche Erkrankung uns seelisch aus dem Gleichgewicht bringen.

Depressionen

Eine Depression hat viele Gesichter und mindert die Lebensqualität. Betroffene fühlen sich dann niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen, sind erschöpft und antriebslos – und das über längere Zeit.

Die Betroffenen erleben eine starke Freudlosigkeit, einen Interessenverlust und eine gedrückte Stimmung. Egal, was sie tun – sie haben den Eindruck, dass einfach nichts mehr Spaß macht. Einige weinen viel, andere sind eher gereizt. Während sich die einen fast gar nicht mehr bewegen, empfinden andere eine starke Unruhe und können nur schwer stillsitzen. Meistens verspüren Betroffene kaum noch Appetit. Es kann aber auch vorkommen, dass sie deutlich mehr essen. Hinzu kommen auch schlechte Konzentrations- und Merkfähigkeit. Die Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Themen, der Schlaf ist daher oftmals gestört. Depressionen können sich bei Männern auch anders zeigen als bei Frauen.

Arbeitsbezogene psychische Erkrankungen wie Burnout und Mobbingfolgen

Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Burnout so viel wie „ausgebrannt sein“. Betroffene fühlen sich ausgelaugt, leer und völlig erschöpft. Ein Burnout kann als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz auftreten und körperliche und psychische Beschwerden auslösen.

Betroffene erleben ihre Arbeit dann zunehmend als belastend und frustrierend. Sie berichten von mangelnder Energie, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit, aber auch von Schmerzen und Magen-Darm-Problemen. Mögliche Ursachen sind dauerhafte Über- oder Unterforderung, ständiger Zeitdruck, Konflikte mit Kollegen sowie Mobbing. Aber auch eine extreme Einsatzbereitschaft, ein geringes Selbstvertrauen und zu hohe Ansprüche an sich selbst können Risikofaktoren sein, ein Burnout zu entwickeln. Meistens kommen gleich mehrere Faktoren zusammen.

Angststörungen

Ängste und Sorgen gehören zum Leben dazu. Manchmal können sie sehr belastend sein. Wenn sie unser Denken und Fühlen so stark bestimmen, dass das Alltagsleben schwer fällt, könnte es sein, dass eine Angststörung vorliegt.

Sorgen, Ängstlichkeit, körperlichen Reaktionen bis hin zur Panik bilden die emotionale Komponente der Angst. Es gibt ganz unterschiedliche Ängste. Die Angst vor öffentlichen Plätzen nennt man „Agoraphobie“. Die „soziale Phobie“ ist hingegen eine ausgeprägte Angst vor dem Kontakt mit Menschen. Eine „spezifische Phobie“ ist eine Angst vor einer bestimmten Situation, wie dem Betreten eines Fahrstuhls oder Flugzeugs. Sie kann sich auch auf bestimmte Dinge oder Lebewesen wie etwa Spinnen oder Schlangen beziehen. Bei einer „generalisierten Angststörung“ sorgen sich die Betroffenen ständig um sich und andere, so dass der Tag zu einem Großteil nur noch aus Sorgenmachen und einer dauernden Anspannung besteht.

Neben dem Gefühl von Angst oder Panik treten körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Mundtrockenheit, Beklemmungsgefühl in Hals und/oder Brustkorb sowie Magen-Darm-Beschwerden auf. Häufige Begleitsymptome sind Schwindel, Benommenheit und Schwächegefühl. Betroffene erleben sich selbst als entfremdet von der Umwelt oder der eigenen Person und haben Gedanken wie die Kontrolle zu verlieren oder sterben zu müssen.

Somatoforme und funktionelle Beschwerden

Wer unter einer somatoformen Störung leidet, verspürt körperliche Beschwerden, für die sich trotz sorgfältiger Untersuchung keine hinreichende körperliche Ursache ausmachen lässt. Einfach ausgedrückt: Betroffene fühlen sich krank, der Arzt findet jedoch nichts.

Bei somatoformen Störungen leiden Betroffene beispielsweise unter starken Schmerzen, werden nach ärztlicher Untersuchung jedoch ohne klinisch relevanten Befund entlassen. Oft führt dies dazu, dass viele Ärzte nacheinander aufgesucht werden, um irgendwann endlich eine Erklärung für die Beschwerden zu bekommen. Häufig kommt die Angst hinzu, an einer besonders schweren Erkrankung zu leiden.

Etwa 80 Prozent aller Menschen haben in ihrem Leben einmal somatoforme Symptome, die jedoch in den meisten Fällen von allein wieder abklingen. Häufig handelt es sich um nicht organisch bedingte Schmerzen, Magen-Darm-Leiden oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Bei vier bis 20 Prozent wird die Störung jedoch chronisch und führt zu einem langen Leidensweg, weil eine passende Behandlung ausbleibt.

Wie wir behandeln

Medizinisch

Internistische und neurologische Untersuchung

Psychotherapie

Gruppentherapie

  • Gesprächsgruppen
  • Störungsspezifische Gruppen
  • Konflikt- und Kommunikationstraining
  • Ressourcen-Gruppe

Einzeltherapie

 

Freizeit

Selbstmanagement

  • (Wieder-)Erlernen von Tagesstruktur und Fähigkeitentraining

Zukunft

Sozialdienstliche Angebote

  • Planung von beruflicher Orientierung
  • Planung der ambulanten Therapie

Sport- und Bewegungstherapie

  • Gesundheitssport
  • Teamsport
  • Yoga

Ergänzende Therapien

Kreativtherapie

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Krankheit und Schwere der Erkrankung können Sie bei uns zwischen verschiedenen Aufenthaltsmöglichkeiten wählen. Wir beraten Sie gern.

Stationär

Bei einem stationären Aufenthalt in unseren Kliniken können Sie Abstand zum Alltag gewinnen, in Ruhe wieder Kraft tanken und sich ganz auf Ihre Genesung konzentrieren.

Klinik für Psychosomatik

Tagesklinik

Bei einem teilstationären Aufenthalt in unseren Tagesklinken kommen Sie montags bis freitags tagsüber zu uns und verbringen die Abende, Nächte und Wochenenden in Ihrem gewohnten Umfeld.

Tagesklinik für Psychosomatik

Ambulant

In unseren Ambulanzen versorgen wir Sie zwischen der Entlassung aus unserer Klinik  und der Weiterbehandlung bei einem Facharzt oder Psychotherapeuten. Das Angebot kommt für Sie in Frage, wenn Sie vorübergehend eine wohnortnahe Betreuung benötigen.

Ambulanz für Psychosomatik

Weitere Fragen​

Unser Therapiekonzept sieht eine Behandlungsdauer von 6-8 Wochen vor.

Nicht unbedingt. Wir behandeln in unserem Bereich Menschen mit Erkrankungen, die einer psychotherapeutischen Behandlung in der Regel gut zugänglich sind. Eine moderne, leitliniengerechte Therapie kann aber auch den Einsatz von zum Beispiel antidepressiv wirksamen Medikamenten umfassen. Dank einer fachärztlichen Begleitung können wir Sie während Ihres Aufenthalts hierzu umfassend und kompetent beraten und verschiedene Behandlungspfade aufzeigen.

Ja, Besuch von Angehörigen ist generell zu ausgewiesenen Besuchszeiten und an Wochenenden möglich. Es kann auch sinnvoll sein, die Angehörigen mit in den therapeutischen Prozess einzubinden, beispielsweise im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs.

Sie benötigen eine Einweisung zur Krankenhausbehandlung. Außerdem kann es nützlich sein, Vorbefunde oder Entlassungsbriefe vorangegangener Behandlungen mitzubringen. Sie brauchen bequeme Kleidung und vor allem auch Sportbekleidung, denn Sport ist ein wesentlicher und wichtiger Baustein in unserer Therapie.

Patientenstimmen

Sie haben Fragen?

Wir konnten nicht alle Ihre Fragen beantworten? Dann nehmen Sie bitte gern mit uns Kontakt auf und schreiben uns Ihr Anliegen. Schnell und einfach geht das über unser Kontaktformular.